Geschichte des Wolfhager Friedhofs

In den Anfängen der Stadt Wolfhagen lag - wie in allen Orten der damaligen Zeit - der Friedhof um die Kirche herum. Er erstreckte sich vom Bereich der “Alten Wache” bis vor das Südportal der Kirche. Hochstehende Persönlichkeiten wurden in der Kirche beigesetzt, die gewöhnlichen Bürger auf dem Friedhof. An der Stelle der heutigen “Alten Wache” stand die Friedhofskapelle “Zum heiligen Kreuz”.

Wie kam es jedoch zur Verlegung der Gräber vor die Tore der historischen Stadt?
Der heutige Friedhof entstand im 16. Jahrhundert. In den Jahren nach der Reformation, dann während des Dreißigjährigen Krieges und bei schlimmen Pestzeiten starben so viele Bürger, dass die bestehenden Gräber immer öfters belegt wurden.
Aus der Not heraus wurde an der Südfront der Kirche ein Beinhaus errichtet, in dem die Überreste der schon länger Verstorbenen aufgenommen wurden. Bei genauem Hinsehen kann man noch heute die alten Einkerbungen des damaligen “Anbaus” an der Stadtkirchenfassade entdecken.

1575 finden wir im Kirchenbuch die ersten Eintragungen vom Beisetzen der Toten auf dem neuen Friedhof außerhalb der Stadtmauer hinter dem “Neuen Tor”. Der Friedhof um die Kirche herum wurde eingeebnet und als Hausgärten an die umliegenden Häuser vergeben.

1667 entstand an der Stelle der damaligen Friedhofskapelle die “Alte Wache” als zweistöckiger Fachwerkbau, heute ein gemütliches Stadtcafé mit Sonnenterrasse.