Gemeinschaftgrabanlage für Sarg und Urne

Seit 1575 finden Wolfhager Bürgerinnen und Bürger auf dem Friedhof ihrer Heimatstadt ihre letzte Ruhestätte. Lag der Friedhof zunächst noch außerhalb der historischen Stadtmauer, so gehört er heute zur Kernstadt Wolfhagens und übernimmt neben seiner Funktion als Begräbnisstätte zudem Aufgaben als Ruheplatz und Rückzugsort für Menschen, die ihrer verstorbenen Angehörigen gedenken.

Befindet sich der Bestattungsort für die Verstorbenen in Wolfhagen auch seit vielen Jahrhunderten am gleichen Platz, so hat sich im Laufe der Zeit der Umgang mit Tod und Trauer immer wieder verändert. Dies zeigte sich neben anderem an den Erinnerungszeichen oder der persönlichen Grabanlage. Für frühere Generationen gehörte es noch zur selbstverständlichen Pflicht, das elterliche Grab jahrzehntelang sorgfältig zu pflegen. Heutzutage finden sich oftmals keine Familienangehörigen mehr, die dazu in der Lage sind.

Die Friedhofsverwaltung Wolfhagen hat darauf vor einigen Jahren mit der Einrichtung von Rasengrabfeldern reagiert. Sie ermöglichen den Angehörigen eine Grabform, die keine individuelle Grabpflege benötigt. Mancher empfindet diese Grabform trotz einer Gedenkplatte jedoch als zu anonym. Als neue Form einer pflegearmen und trotzdem individuellen Grabform bietet die Friedhofsverwaltung Wolfhagen daher die Beisetzung auf einer Gemeinschaftgrabstätte an.

Hierbei handelt es sich um eine Grabanlage, in der zwar der Reihe nach beigesetzt wird, jedoch weder eine einzelne Grabstätte noch die Lage der Urne oder des Sarges äußerlich kenntlich gemacht wird. Diese Gemeinschaftgrabstätte wird ausschließlich von der Friedhofsverwaltung angelegt, instandgehalten und gepflegt. So gibt es auf ihr auch keine individuellen Grabdenkmäler. Dafür erhalten die Verstorbenen eine persönliche Gravur an der Schmalseite einer Stele, die sich durch verschieden-farbige quadratische Steinquader allmählich aufbaut.

Die Idee für diesen künstlerischen und zugleich praktischen Entwurf wurde in Zusammenarbeit mit dem Steinmetz Uwe Bächt entwickelt. Der Blumenschmuck wird auf einem entsprechend vorbereiteten Ablagestein niedergelegt. Das Nutzungsrecht beträgt 25 Jahre, eine Verlängerung ist nicht möglich.

Das Angebot für eine Beisetzung auf der neuen Wolfhager Gemeinschaftsgrabstätte umfasst demnach folgende Leistungen:

• Frei wählbare Form einer Erd- oder Feuerbestattung
• Ausheben und Schließen des Grabes
• Begradigung und Einsäen der Grabstätte
• Pflege der gesamten Anlage einschließlich einer zentralen Beetbepflanzung je nach Jahreszeit
• Nutzung des Ablagesteines für Blumenschmuck und Erinnerungszeichen
• Reservierung und technische Vorbereitung eines Schriftsteins für die Lebensdaten des Verstorbenen
• Anlieferung und Anbringung des Erinnerungszeichens
• Sicherung und Pflege des Stelen-Monuments
• gute Zugänglichkeit auf dem Grabfeld Ic (Nähe zum unteren Eingang Kurfürstenstraße)
• 25jährige Ruhezeit
• keine Folgekosten für die spätere Aufhebung der Grabstätte